Wie sehnsüchtig eine öffentliche musikalische Veranstaltung und damit auch ein gewisses Maß an „Normalität“ herbeigesehnt wird, war am vergangenen Donnerstag bei der Schlosshof-Serenade des Musikvereins deutlich zu spüren. So sind zahlreiche Besucher der Einladung des Musikvereins in den Schlosshof des ehemaligen Klosterbezirkes gefolgt. Der laue Sommerabend, gehörfällige Musikstücke und das herrliche Ambiente des nur mit Kerzen beleuchteten Schlosshofes, trugen zu einem rundum gelungenen Abend bei, den sowohl die Besucher als auch die Musikanten in vollen Zügen genießen konnten. In ihrer Begrüßung betonte Johanna Mayerhofer, zweite Vorsitzende des Musikvereins Gutenzell, dass es für die Musikanten eine ganz besondere Freude ist, nach so langer Zeit wieder vor Publikum musizieren zu dürfen. Einen besonderen Gruß richtete sie an das Haus Toerring und die Familie Wanner – sie bedankte sich dafür, dass der Musikverein immer herzlich im Schlosshof willkommen ist und bei der Organisation und Durchführung der Schlosshof-Serenade so tatkräftig unterstützt wird. Unter der Leitung von Andreas Müller, der erst Anfang Juli den Dirigentenstab übernommen hat, eröffnete die Jugendkapelle Erlenmoos-Gutenzell-Reinstetten mit „Best day of my life“, einem Arrangement von James Kazik und Kurt Gäbles „Irish Dreams“ das Programm. Dem wohlverdienten Wunsch nach einer Zugabe kamen die Jungmusiker zum Abschluss ihrer Darbietung gerne nach. Der zweite Teil der Serenade wurde von der Musikkapelle Gutenzell und ihrem Dirigenten Joachim Wilhelm gestaltet. Nach dem Marsch „Hoch- und Deutschmeister“ von Dominik Ertl, ließen die Musikanten unter anderem die „Volkstümliche Polonaise“ von Pavel Stanek, Ron Goowdins „Miss Marple“ und die „Weinkeller Polka“ von Stefan Stranger im Schlosshof erklingen. Höhepunkt des Abends war sicherlich das Musikstück „Under the Boardwalk“, bei dem Bruni Kloster mit ihrem gekonnt vorgetragenen Solo am Flügelhorn begeistern konnte. Der Marsch „Abel Tasman“ von Alexander Pfluger bildete den musikalischen Abschluss der diesjährigen Schlosshof-Serenade. Der Musikverein und seine Musikanten bedanken sich bei den Besuchern der Serenade für ihr Kommen und hoffen sehr, dass ein „musikalisches Wiedersehen“ zeitnah möglich ist.